Kokosöl - die Kraft aus der Natur

Kokosöl wird aus dem Fruchtfleisch von Kokosnüssen gewonnen
Kokosöl wird aus dem Fruchtfleisch von Kokosnüssen gewonnen

Kokosöl ist in aller Munde. Es ist ein natürliches und sehr vielseitig wirksames Pflanzenöl, das aus dem Fruchtfleisch getrockneter Kokosnüsse gewonnen wird. Das weiße Kokosöl ist bei Zimmertemperatur fest. Es schmilzt, sobald ihr es in die Hand nehmt. Kokosöl lindert zahlreiche Beschwerden, bekämpft Viren, Bakterien und Pilze, versorgt den Körper mit leicht bekömmlicher Energie, ist gut für Haut und Haar und zum Kochen und Backen geeignet. Ein echtes Allround-Talent für euren Haushalt. Doch der Ruf des Kokosöls war nicht immer so gut. Früher wurde angenommen, dass das Öl Herzinfarkte, Schlaganfälle oder erhöhten Cholesterinwerte verursacht. Doch warum war das so? Man nahm an, dass der hohe Anteil an gesättigten Fettsäuren diese Krankheiten verursachen muss. Heute weiß man mehr, zahlreiche Studien belegen die positive Wirkung von Kokosöl. Beispiele gefällig?

Der neuseeländische Forscher Dr. Ian. A. Prior stellte in den 1960er Jahren in der „Pukapuka Studie“ fest, dass ein völlig isoliert lebendes Inselvolk in Polynesien bei Neuseeland durchweg über einen perfekten Gesundheitszustand verfügte. Bei seinen Forschungen bemerkte er, dass dieser Zustand mit dem Verzehr von Kokosnüssen in allen möglichen Formen zusammenhängen musste. Unter anderem stand Kokosöl beziehungsweise Kokosfett auf dem täglichen Speiseplan. Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7270479

Dr. Mary Newport aus England stellte in den 2000ern fest, dass Kokosöl gegen Alzheimer helfen kann. Als ihr Mann Steve Newport an der Gedächtnis-Verlust-Krankheit erkrankte, beschäftigte sie sich eingehend damit und fand heraus, dass eine Hauptursache von Alzheimer die schlechte Verarbeitung von Glucose im Gehirn sei. Mittelkettige Fettsäuren, die in Kokosöl konzentriert vorkommen, können den Glucosemangel beheben. Quelle: http://health.universityofcalifornia.edu/2012/06/03/can-coconut-oil-treat-alzheimers/

Das „Athlone Institute of Technology Irland“ fand 2012 heraus, dass Kokosöl gegen Karies wirkt. Karies wird hauptsächlich durch zwei Erreger verursacht. Der erste ist „Streptococcus mutans“, eine Bakterienart, die vor allem durch den Verzehr von Zucker entsteht, und der zweite ist „Candida albicans“, ein Hefepilz, der auf Schleimhäuten zu finden ist und Plaque verursacht. Die Studie fand heraus, dass Kokosöl als einziges Öl in der Lage ist, beide Karieserreger vollständig abzutöten.
Quelle: http://www.sciencedaily.com/releases/2012/09/120902222459.htm

Woraus besteht Kokosöl?

Kokosöl besteht größtenteils aus gesättigten Fettsäuren, doch diese sind im Gegensatz zu den tierischen Vertretern wie Schweineschmalz, Butter, Fleisch oder Milch hauptsächlich mittelkettig. Diese Fettsäuren werden mit den Buchstaben MCT (medium-chain triglycerides) abgekürzt. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, hat die Anzahl an Kohlenstoffatomen mit der Kettenlänge zu tun. Je mehr Kohlenstoffatome in der Fettsäure aneinander gereiht sind, desto langkettiger wird sie. Langkettige Fettsäuren werden mit den Buchstaben LCT (long-chain triglycerides) abgekürzt.

Mittelkettige Fettsäuren sind im Gegensatz zu den langkettigen Kollegen vor allem sehr leicht verdaulich, sie gelangen ohne Umwege ins Blut und somit in die Leber. Da der Körper diese Fette so leicht in Energie wandeln kann, verwendet er sie auch dazu und lagert sie weniger oft in Fettdepots ein. Zu diesem Ergebnis kam auch eine japanische Doppelblindstudie von 2001, bei der zwei Versuchsgruppen das selbe Essen erhielten. Die Japaner unterschieden jedoch bei der Kettenlänge der Fettsäuren. Die Gruppe mit den MCT-Fettsäuren verlor über den Studienzeitraum deutlich mehr Gewicht als die Gruppe mit den LCT-Fettsäuren. Quelle: http://jn.nutrition.org/content/131/11/2853.full

Kokosöl wirkt gegen Viren, Bakterien und Pilze

Ihr fragt euch jetzt vielleicht, wieso ein Öl gegen Viren, Bakterien und Pilze wirken sollte. Es ist doch allgemein bekannt, dass entweder Medikamente, Hygieneartikel oder das Immunsystem gegen diese Dinge wirkt. Doch auch hier ist vor allem die mittelkettige Fettsäure Laurin verantwortlich, die in Kokosöl zu etwa 50 Prozent vorkommt. Diese wird von unserem Körper in Monolaurin umgewandelt, das letztlich gegen Viren wirkt, indem es deren Hülle zersetzt.
Neben Laurin kommt in Kokosöl zu etwa sechs bis zehn Prozent Caprinsäure vor. Ebenfalls eine mittelkettige Fettsäure, die ebenfalls umgewandelt wird. Bei dieser Umwandlung entsteht Monocaprin, das antiviral und antibakteriell wirkt. Doch nicht nur Viren und Bakterien werden unschädlich gemacht, auch Pilzen wie zum Beispiel „Candida albicans“, der Plaque verursacht, geht es an den Kragen.

Zum Kochen und Braten

Bei all unserer Begeisterung beim Thema Gesundheit dürfen wir nicht vergessen, dass sich Kokosöl auch hervorragend zum Kochen und Braten eignet - wegen seines hohen Rauchpunkts. Der Rauchpunkt ist die niedrigste Temperatur, bei dem ein Öl deutlichen Rauch entwickelt. Dieser sollte nicht überschritten werden, da sich dabei schädliche Stoffe, sogenannte Transfette, bilden. Das heißt, Kokosöl könnt ihr hoch erhitzen. Die optimale Temperatur beim Braten liegt zwischen 130 und 140 Grad. Nachfolgend eine Tabelle einiger Öle, an der ihr euch orientieren könnt. Generell gilt: Raffinierte (heißgepresst) Öle sind durchweg hitzebeständiger als native (kaltgepresst) Öle.

Kaltgepresst beziehungsweise nativ

Ă–l Rauchpunkt in Grad C
Sonnenblumenöl 110
Olivenöl 160
Erdnussöl 160
Rapsöl 170

HeiĂźgepresst beziehungsweise raffiniert

Ă–l Rauchpunkt in Grad C
Kokosöl 200
Olivenöl 200
Rapsöl 200
Palmöl 220
Sonnenblumenöl 225
Erdnussöl 230

Quelle: http://www.cookingforengineers.com/article/50/Smoke-Points-of-Various-Fats

Aber auch zum Backen und Kochen ist es sehr gut geeignet. Ihr könnt bei allen Rezepten, die normalerweise Butter beinhalten, die Butter einfach 1:1 mit Kokosöl austauschen. Natürlich hat Kokosöl einen deutlichen, unserer Meinung nach aber angenehmen, Eigengeschmack. Das müsst ihr dabei bedenken und einfach ausprobieren.

Anwendungsgebiete?

Wie und wo ihr das vielseitige Produkt auĂźerdem einsetzen könnt, erfahrt ihr in unserem Artikel ĂĽber die weiteren Anwendungsgebiete von Kokosöl.

Kokosöl kaufen

Beim Kaufen solltet ihr darauf achten, dass ihr ein natives, kaltgepresstes Öl in Bio-Qualität wählt. Ihr bekommt es im Bio-Geschäft und in jedem Asia-Shop. Solltet ihr nichts davon in eurer Nähe haben, könnt ihr es natürlich wie bei so ziemlich allen Produkten im Internet kaufen. 500 Milliliter Kokosöl kostet etwa 10 Euro. Kokosöl ist sehr ergiebig und lange haltbar.